Gold überwindet im März erstmals die Marke von 3.000 Dollar
27. März 2025
Der Goldpreis überwand im März mit 3.000 Dollar einen weiteren „Meilenstein“ und hat beste Chancen, den dritten Monatsgewinn in Folge zu erzielen. Aktuell beläuft sich der Wertzuwachs auf 6,2 Prozent (Stand: 27.03.25).
Bunter Mix an Kaufargumenten
Der März war durch eine starke Kauflaune gekennzeichnet. Diese war unter anderem im ETF-Sektor auszumachen, wo vor allem die Goldbestände nordamerikanischer ETFs signifikant gestiegen sind. Laut Daten des World Gold Council (WGC) haben sich diese in den ersten drei März-Wochen um 56,7 Tonnen und damit den Löwenanteil der Zuflüsse registriert. Zur Erinnerung: Im Februar summierten sich die globalen ETF-Zuflüsse auf insgesamt 100,0 Tonnen. Dabei entfielen 72,2 Tonnen auf Nordamerika (USA: 72,4 Tonnen), 24,4 Tonnen auf Asien, 2,0 Tonnen auf Europa und 1,3 Tonnen auf den Rest der Welt.
Gründe zum Kauf von Gold gab es zuhauf, schließlich haben die israelischen Angriffe im Gaza-Streifen und die Schläge des US-Militärs gegen die Huthi-Terroristen im Jemen das geopolitische Risikopotenzial im Nahen Osten den Anlegern wieder ins Gedächtnis gerufen. Hierzulande diente den Investoren aber ein anderes Ereignis als Steilvorlage, Gold zu kaufen – das vom Bundestag und Bundesrat beschlossene Vorrats-Schuldenpaket im Volumen von 1.000 Milliarden Euro. Man muss kein Prophet sein, um die These aufzustellen, dass dieser Schuldenberg niemals getilgt wird und die Bevölkerung froh sein sollte, wenn die künftige Refinanzierung durch die Aufnahme neuer Schulden gelingt und die anfallenden Kreditkosten bezahlbar bleiben.
Goldrausch im „Wilden Westen“?
Während in den USA in den vergangenen Jahren unter Investoren vor allem Aktien und Kryptowährungen extrem beliebt waren, scheint mit dem Wahlsieg von Donald Trump und dessen losgetretenem Handelskrieg gegen wichtige US-Handelspartner der Sachwert Gold immer gefragter zu werden (siehe Chart). Diese erhöhte Nachfrage dürfte zum einen auf wachsende Rezessions- und Inflationssorgen zurückzuführen sein. Zum anderen führen aber auch wachsende Schuldenberge sowie die hohen Haushaltsdefizite in wichtigen Industrieländern zu einer regelrechten Flucht in den Sachwert Gold, der – zumindest beim Besitz von physischem Gold – kein Kontrahentenrisiko aufweist und zudem noch nie einen Totalverlust erlitten hat.
Gold (USD/t.oz)
Quelle: TradingEconomics
Besonders interessant: An den US-Terminbörsen kostet Gold derzeit deutlich mehr als in London, wo in erster Linie physisches Gold gehandelt wird. Dies führte einerseits zu verstärkten Arbitragegeschäften und andererseits zu massiven Goldtransporten in die USA. So meldete zum Beispiel die Eidgenössische Zollverwaltung, dass die Schweiz, das mit großem Abstand bedeutendste Land im globalen Goldhandel, im Januar 192 Tonnen und im Februar 147 Tonnen in die USA exportiert hat. Außerdem verzeichneten die Goldbestände der London Bullion Market Association im Januar mit 152 Tonnen den höchsten Rückgang seit Beginn der Aufzeichnungen (2016).
Dass der physische Goldbesitz in der Gunst der Anleger derzeit steigt, kann man auch an den gestiegenen Renditen bei Goldleihe-Geschäften ablesen. Noch deutlicher kommt dies aber vor allem durch die Meldung zum Ausdruck, dass JPMorgan Chase & Co. im Februar angekündigt hat, Goldbarren im Wert von über vier Milliarden Dollar nach New York zu liefern. Diese Lieferung zählt zu den größten seit 1994. Nun darf über den Grund hierfür gerätselt werden. In der Wirtschaftspresse wird dies vorwiegend auf Bedenken zurückgeführt, dass US-Präsident Donald Trump auch für Gold und Silber Importzölle von 25 Prozent verlangen könnte. Möglicherweise könnten sich die Verkäufer von Gold-Futures aber auch darüber sorgen, dass die Käufer fällig werdender Kontrakte – aus welchen Gründen auch immer – statt des üblichen Barausgleichs in Zukunft das Ausliefern von physischem Gold verlangen könnten. Nur zur Info: Die an den Terminbörsen hinterlegten Goldbarren dürften dann richtig knapp werden.
Fazit
Trotz des deutlich gestiegenen Goldpreises spricht in der aktuellen Marktlage kaum etwas gegen den Kauf und absolut nichts gegen den Besitz von Gold, schließlich nimmt die Zahl der Krisen seit Jahren eher zu als ab.
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