Gold setzt rasante Rekordfahrt im April fort
29. April 2025
Der Goldpreis kletterte im April kurzzeitig auf 3.500 Dollar und markierte damit ein neues Rekordhoch. Mit einem Wertzuwachs von 6,1 Prozent (Stand: 29.04.25) befindet sich die globale Krisenwährung auf bestem Weg, den vierten Monatsgewinn in Folge zu erzielen.
Trump treibt Gold nach oben
Nach den Gründen für die jüngste Goldpreisrally muss man nicht lange suchen: Das von US-Präsident Donald Trump angerichtete Zollchaos hat massive Konjunkturängste aufkommen lassen und zu einer regelrechten Flucht in den „sicheren Hafen“ Gold geführt. Nach den zahlreichen Krisen der vergangenen Jahrzehnte ist die globale Finanzwelt damit um einen Krisenherd „reicher“. Als besonders interessant kann man die Tatsache interpretieren, dass das Vertrauen in den Dollar massiv gelitten hat und er einer kräftigen Abwertung unterzogen wurde. Mittlerweile flüchten Anleger bei Krisen offensichtlich nicht mehr in den Dollar.
Während sich der Dollarindex, der die US-Währung mit sechs anderen wichtigen Währungen vergleicht, seit dem Jahreswechsel um über acht Prozent verbilligt hat, verbuchten der Euro (+9,9 Prozent) und Gold (+26,3 Prozent) gegenüber dem Dollar ausgesprochen hohe Wertzuwächse. Gegen Ende des Monats setzten an den Goldmärkten zwar leichte Gewinnmitnahmen ein, mit einem generellen Stimmungs- bzw. Trendwechsel nach unten ist aufgrund der enormen Verunsicherung der Investoren allerdings nicht zu rechnen.
Signifikante Zuflüsse bei Gold-ETFs
US-Investoren haben sich in diesem Jahr im großen Stil von US-Aktien getrennt. Der April verlief aufgrund der „Zollwut“ Trumps besonders volatil und führte zu starken Kapitalabflüssen, insbesondere in Richtung Europa sowie in Richtung Gold. Dies lässt sich vor allem an der ETF-Statistik des World Gold Council ablesen. Nachdem sich im vergangenen Jahr die weltweit in ETFs gehaltenen Goldmengen per Saldo um insgesamt 6,8 Tonnen reduziert hatten, verzeichnet der Sektor für 2025 kräftige Zuflüsse von bislang 226,6 Tonnen. Diese verteilten sich am 25. April folgendermaßen auf die Regionen: Nordamerika (plus 133,8 Tonnen), Europa (plus 54,8 Tonnen) und Asien (plus 34,4 Tonnen). Das heißt: In den drei wichtigsten Wirtschaftsregionen der Welt herrscht bei Gold ein starkes Kaufinteresse. Beim Ländervergleich stockten die USA und China mit 167,8 Tonnen bzw. 91,0 Tonnen ihre ETF-Goldbestände am stärksten auf – also genau die beiden Länder, die sich gegenwärtig in einem regelrechten Handelskrieg befinden.
Uni Michigan Inflationserwartungen (1 Jahr)
Inflationsschub ante portas?
Viele Experten sind der Ansicht, dass Handelskriege keine Gewinner hervorbringen, sondern auf beiden Seiten ausschließlich Verlierer. Bei der Diskussion um Zölle sollte man stets bedenken, dass die von Trump verlangten Zölle zu einer erhöhten Inflationsgefahr führen könnten. Zudem geht damit ein erhöhter bürokratischer Aufwand einher, was ebenfalls Preiserhöhungen begünstigen kann. Darauf deutet unter anderem eine von der Uni Michigan regelmäßig durchgeführte Umfrage zur Entwicklung der US-Inflation hin. So rechnen zum Beispiel die US-Konsumenten im April, dass die Inflation innerhalb eines Jahres auf 6,5 Prozent p.a. ansteigen wird (siehe Grafik). Dies stellt übrigens den höchsten Erwartungswert seit November 1981 dar.
Fazit
Das gelbe Edelmetall leistet nicht nur als Krisen- und Vermögensschutz, sondern auch als Stabilisator innerhalb eines Portfolios wertvolle Dienste. Dessen negative Korrelation zum Dollar und gegenüber Aktien hat Gold im April besonders stark glänzen lassen. Daher bleibt die globale Krisenwährung weiterhin ein absolutes Must-Have-Investment.
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