Goldpreis zieht trotz Zinserhöhungen deutlich an

28. Juli 2023

Trotz der Ende Juli erfolgten Zinserhöhungen von Fed und EZB um jeweils 25 Basispunkte gelang dem Goldpreis nach zwei schwächeren Monaten im Juli ein kräftiger Rebound. Bislang verteuerte sich die Krisenwährung um 2,9 Prozent (Stand: 27.07.23).

Kaufwelle an den Terminmärkten

An den Finanzmärkten hat sich in den vergangenen Wochen die Ansicht durchgesetzt, dass die restriktive Geldpolitik der US-Notenbank noch in diesem Jahr enden könnte. Darauf lässt zumindest das FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group schließen. Dieses zeigt derzeit nämlich eine Wahrscheinlichkeit von über 80 Prozent an, dass wir Ende des Jahres unveränderte oder niedrigere US-Leitzinsen sehen werden. Für Ende 2024 beläuft sich dieser Wert sogar auf nahezu 100 Prozent. Wichtig zu wissen: Damit dieses Szenario tatsächlich eintrifft, sollte die Inflation möglichst nicht anziehen und die US-Wirtschaft keine zu hohen Wachstumsraten verzeichnen.

Getragen war die jüngste Goldpreisstärke vor allem von einem Marktsegment – den Terminmärkten. Seit Ende Juni hat sich zum Beispiel die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) von 431.900 auf 482.100 Kontrakte (+11,6 Prozent) außerordentlich stark erhöht. Diese Kennzahl belegt das allgemein gestiegene Interesse an Gold-Futures. Maßgeblich verantwortlich für den starken Rebound des Goldpreises war jedoch das massive Kaufinteresse großer Terminspekulanten (Non-Commercials). Deren Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) hat sich innerhalb von vier Wochen von 151.900 auf 193.350 Futures um 27,3 Prozent verstärkt.

Weniger positiv entwickelte sich hingegen der globale ETF-Sektor. Seit dem Jahreswechsel verzeichnete nämlich diese Form von „Papiergold“ in den ersten sechs Monaten des Jahres Abflüsse im Volumen von 50 Tonnen. Allein im Juni haben sich die weltweit in ETFs gehaltenen Goldmengen um 55,9 Tonnen reduziert. Mit Stand 21. Juli haben sich die Abflüsse zwar verlangsamt, belaufen sich aber immer noch auf 17,4 Tonnen.

Gold verzeichnet hohes Maß an relativer Stärke

Wenn man bedenkt, dass sowohl die US-Notenbank Fed als auch die EZB die Leitzinsen im Juli auf das höchste Niveau seit über 22 bzw. 15 Jahren (siehe Chart) geschraubt haben – und dies innerhalb eines ausgesprochen kurzen Zeitraums – so kann man dem gelben Edelmetall gegenwärtig ein außerordentlich hohes Maß an relativer Stärke attestieren. Seit dem Jahreswechsel verbucht der altbewährte Krisen-, Inflations- und Vermögensschutz eine Wertsteigerung um 8,3 Prozent (in Dollar) bzw. 4,2 Prozent (in Euro).

Hohe bzw. steigende Zinsen könnten in Zukunft zwar die Stimmung an den Goldmärkten möglicherweise trüben, als Verkaufsargument sollten Geldanleger eine solche Entwicklung aus den folgenden Gründen jedoch nicht interpretieren. Erstens: Mit den Renditen deutscher Bundesanleihen dürfte man auch in den kommenden Jahren die Inflation höchstwahrscheinlich nicht übertreffen. Zweitens: Und lassen sich damit doch irgendwann einmal positive Realrenditen erzielen, würde sich dabei vor allem eine Frage aufdrängen: Wird man für das nicht von der Hand zu weisende beträchtliche Verlustrisiko angemessen entlohnt?

Fazit: Angesichts der unzähligen Krisenherde finanzpolitischer, geopolitischer und konjunkturpolitischer Art macht der Kauf von physischem mehr denn je Sinn. Und daran dürfte sich angesichts der gegenwärtigen Nachrichtenlage wenig ändern.

Entwicklung der Leitzinsen in den USA und in der Eurozone

Stand: 27.07.2023; Quelle: finanzen.net

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