Goldpreis – neues Allzeithoch oberhalb von 3.700 Dollar markiert
25. September 2025
Im September „knackte“ der Goldpreis die Marken von 3.500, 3.600 und 3.700 Dollar und wies bis zum 25. September einen Monatsgewinn von 8,5 Prozent sowie ein Jahresplus von über 42 Prozent aus.
Zinsrutsch generiert Goldrally
Der Goldpreis profitierte im September von eingetrübten US-Konjunkturperspektiven, wachsenden Inflationssorgen und der Hoffnung auf eine markante Zinssenkungsrunde der Fed. Am 17. September meldete die US-Notenbank zwar eine erwartete Zinsreduktion um 25 Basispunkte, die Hoffnung auf weitere Zinsschritte nach unten bescherten dem Goldpreis danach eine Serie neuer Rekordhochs. Laut FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group beläuft sich die Wahrscheinlichkeit auf über 75 Prozent an, dass wir bis Ende des Jahres mindestens zwei weitere Zinssenkungen um jeweils 25 Basispunkte sehen werden. Vier Wochen zuvor war für ein solches Szenario ein Wert von lediglich 34 Prozent angezeigt worden.
Diese Entwicklung hat in den vergangenen Wochen die Attraktivität von Gold spürbar erhöht, da die Opportunitätskosten für nicht verzinste Anlagen gesunken sind und Gold davon profitiert hat. Eine expansive US-Geldpolitik schwächt zudem häufig den Dollar, wodurch Gold für Investoren außerhalb der USA günstiger wird. Da im September schwächer als erwartete US-Arbeitsmarktdaten veröffentlicht wurden und die Investoren somit an das potenzielle Risiko einer Stagflation (stagnierende Wirtschaft plus Inflation) erinnert wurden, gab es massive Umschichtungen in Gold zu beobachten.
Apropos Umschichtungen – die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs haben für den Fall, dass die Umschichtung eines Volumens von einem Prozent des Marktes für US-Staatsanleihen den Goldpreis auf 5.000 Dollar hieven könnte (siehe aktueller Chart). Denn eines dürfte außer Frage stehen: Mit der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trumpging ein massiver Vertrauensverlust in die politische Zuverlässigkeit der USA sowie in die Wirtschaft und Währung des Landes einher, der höchstwahrscheinlich bleibende Schäden hinterlassen wird.
Goldpreis tendiert seit zwei Jahren steil bergauf
Quelle: goldprice.org
Frankreichs politische Krise spricht für Gold
Obwohl mit Frankreich das Land mit der zweitgrößten Wirtschaft innerhalb der Eurozone im September seinen Premierminister verloren und deshalb die Ratingagentur Fitch mit einer Herabstufung der Kreditwürdigkeit französischer Anleihen reagiert hat, zeigte sich der Euro davon wenig beeindruckt. Offensichtlich wird der Dollar weiterhin als die schwächere der beiden Reservewährungen betrachtet. Als deutlich härtere Währung hat sich in den vergangenen Jahren allerdings eindeutig Gold erwiesen. Unter langfristigen Aspekten konnten Anleger mit ihm Kaufkraft deutlich besser erhalten als mit jeder anderen Währung.
Der wohl größte Vorteil beim Besitz von Goldmünzen bzw. -barren stellt das nicht existente Kontrahentenrisiko dar. In der Vergangenheit musste es im Gegensatz zu vielen anderen Anlageklassen noch nie einen Totalverlust hinnehmen. Mittlerweile zweifeln einige Kapitalmarktexperten sogar an der Schuldentragfähigkeit der USA und deren langfristigerZahlungsfähigkeit. Vor diesem Hintergrund und der ungelösten Probleme der gesetzlichen Rentenversicherung sollten Bundesbürger daher weniger Geld, sondern mehr Gold horten.
Fazit: Derzeit scheint Gold lediglich in der Schmuckbranche nicht sonderlich stark gefragt zu sein. Unter ETF-Investoren und Notenbanken sowie unter Terminspekulanten überwiegt hingegen eindeutig das Kaufinteresse und daran dürfte sich auf lange Sicht wenig ändern.
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