Goldpreis mit bester Performance seit Jahrzehnten
17. Dezember 2025
Mitte Dezember zeichnet sich ab, dass der Goldpreis das Jahr 2025 aller Voraussicht nach mit der besten Performance seit 1979 abschließen wird, schließlich weist er seit dem Jahreswechsel ein Plus von fast 65 Prozent aus.
2025: Vier Marktphasen zu beobachten
Das Goldjahr 2025 kann man in vier Marktphasen einteilen. In den ersten vier Monaten (1. Phase) entwickelte sich die Krisenwährung besonders dynamisch bergauf und legte von etwa 2.600 auf rund 3.400 Dollar zu. Treiber waren anhaltende Inflationssorgen, geo- und handelspolitische Spannungen sowie verstärkte Käufe institutioneller Investoren. Die 2. Phaseerfolgte von April bis August und war durch eine rund viermonatige Seitwärtsbewegung gekennzeichnet, in der sich Gold bemerkenswert stabil zeigte.
Mit der 3. Phase setzte dann ab August eine erneute Aufwärtsdynamik ein: Bis zum 20. Oktober kletterte der Preis von rund 3.350 auf 4.380 US-Dollar und markierte damit ein neues Allzeithoch. Danach setzte die 4. Phase ein, in der Gewinnmitnahmen zu einer deutlichen Korrektur von zeitweise mehr als zehn Prozent führten – eine typische Reaktion nach einer langen und steilen Rally. Aber auch diese ist mittlerweile Geschichte und wurde in der 2.Dezemberhälfte durch einen Angriff in Richtung des alten Rekordhochs ersetzt (siehe Chart).
Goldpreisentwicklung 2025
Quelle: goldprice.org

Hauptverantwortlich für die diesjährige Goldpreisrally war laut Daten des World Gold Council vor allem das starke Investoreninteresse im ETF-Sektor. Hier gab es nämlich bis zum 12. Dezember weltweite Goldzuflüsse in Höhe von 712,6 Tonnen zu vermelden, von denen diese fünf Länder am „goldhungrigsten“ waren: USA (413,3 Tonnen), China (130,1 Tonnen), Schweiz (45,4 Tonnen), Großbritannien (45,3 Tonnen) und Indien (28,7 Tonnen). Deutschland landete mit 16,1 Tonnen auf Rang 8.
Nur zur Erinnerung: Damit endete in diesem Jahr ein seit 2021 zu beobachtender massiver „Aderlass“, der sich während dieses Zeitraums auf insgesamt 549 Tonnen belief. Das heißt: Innerhalb von weniger als zwölf Monaten wurden die Abflüsse der vergangenen vier Jahre mehr als kompensiert. Da man das Angebot an Gold – im Gegensatz zu Geld – nicht auf Knopfdruck und schon gar nicht nahezu kostenlos vermehren kann, sollte man den stark gestiegenen Goldpreis als nachvollziehbar wenngleich heftige Reaktion interpretieren.
Goldpreisprognosen für 2026
Für viele Investoren erschien vor einem Jahr ein Goldpreis von 5.000 Dollar pro Unze fast schon „utopisch“, schließlich kostete die Krisenwährung damals lediglich 2.646 Dollar.Mittlerweile nennen aber nicht nur Verschwörungstheoretiker oder Weltuntergangspropheten, sondern seriöse Bankanalysten und Vermögensverwalter die Marke von 5.000 Dollar als realistisches Kursziel. Entsprechende Prognosen wurden in den vergangenen Monaten von folgenden Adressen abgegeben: Bank of America, Goldman Sachs, Société Générale, JPMorgan, HSBC und UBS (ohne Anspruch auf Vollständigkeit).
Fazit: Da letztlich niemand weiß, wohin die Reise des Goldpreises gehen wird, sollte man sich überlegen, welche Argumente derzeit gewichtiger sind – die zum Kauf oder die zum Verkauf. Da uns die Krisen vermutlich auch im nächsten Jahr nicht ausgehen werden, dürfte der altbewährte Vermögensschutz wahrscheinlich kaum an Anziehungskraft einbüßen, obwohl Gewinnmitnahmen bzw. chartinduzierte Verkäufe den Goldpreis durchaus temporär verbilligen könnten. Mit einem massiven Trendwechsel nach unten sollten Anleger in der gegenwärtigen Marktlage jedoch nicht rechnen.

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