Goldnachfrage auf Rekordniveau: Goldpreis beweist im November relative Stärke
28. November 2025
Der November erwies sich an den Goldmärkten als ausgesprochen nachrichten- und ereignisreicher Monat. US-Shutdown, Zinsspekulationen und Geopolitik bescherten dem Goldpreis eine Tradingrange von mehr als 300 Dollar.
Globale Goldnachfrage auf Rekordniveau
Der aktuelle Bericht des World Gold Council zeigt, dass die globale Goldnachfrage im dritten Quartal 2025 neue Rekorde erreichte. Besonders auffällig ist der deutliche Anstieg im Investmentsektor, der mit insgesamt 537,2 Tonnen (+47,3 Prozent p.a.) erneut den wichtigsten Wachstumstreiber stellte. Sowohl Barren und Münzen (315,5 Tonnen) als auch ETFs zeigten Stärke: Gold-ETFs verzeichneten massive Zuflüsse von 221,7 Tonnen und haben sich dadurch gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Eine besonders starke Kauflaune war in den USA (137 Tonnen) zu beobachten.
Gleichzeitig blieb die Nachfrage der Zentralbanken hoch. Mit 219,9 Tonnen (+10,2 Prozent p.a.) setzten sie ihren strukturellen Kauftrend fort und stimulierten den Markt zusätzlich. Deutlich schwächer präsentierte sich hingegen der Schmucksektor. Die Schmucknachfrage fiel um 19,3 Prozent auf 371,3 Tonnen – das sechste Quartal in Folge mit einem zweistelligen Rückgang. Grund dafür waren vor allem die rekordhohen Goldpreise.
Auf der Angebotsseite wurde ebenfalls ein Höchststand erreicht: Die Gesamtproduktion stieg auf 1.313,1 Tonnen (+2,9 Prozent p.a.). Die Minenproduktion wuchs auf 976,6 Tonnen (+2,0 Prozent p.a.), während beim Recyclingangebot ein Zuwachs auf 344,4 Tonnen (+6,0 Prozent p.a.) registriert wurde. Insgesamt zeigt der Bericht ein klares Bild: Trotz schwacher Schmucknachfrage dominiert der Investmentsektor das Marktgeschehen – und war der zentrale Treiber des starken Goldpreises im Jahr 2025 (siehe Tabelle).
World Gold Council: Goldangebot und -nachfrage in Q3 2025
Quelle: World Gold Council
EZB warnt vor Risiken europäischer Banken
Der am 26. November 2025 veröffentlichte Finanzstabilitätsbericht (Financial Stability Review) der EZB identifizierte trotz verbesserter Konjunkturaussichten und einer gestärkten Widerstandsfähigkeit der Banken erhöhte Risiken im Finanzsystem des Euroraums. Die EZB warnt davor, dass die globalen Finanzmärkte überbewertet sein könnten, was das latente Risiko plötzlicher Preiskorrekturen birgt. Zudem bestehen weiterhin erhebliche externe Risiken, darunter geopolitische und handelspolitische Spannungen sowie fiskalische Herausforderungen in fortgeschrittenen Volkswirtschaften mit hoher Staatsverschuldung. Auch im Nichtbanken-Finanzsektor werden aufgrund von Liquiditätslücken, hoher Verschuldung und Konzentrationen in bestimmten Vermögenswerten Risiken gesehen, die Marktschocks verstärken könnten.
Dieser besorgniserregende Tenor des Berichts, der auf erhebliche Unsicherheiten und potenzielle Systemrisiken hinweist, spricht im Grunde genommen für den Kauf von Goldmünzen oder Goldbarren als eine Form der Absicherung gegen Marktturbulenzen und Währungsrisiken.
Fazit: Weder das Ende des US-Shutdown noch die Aussicht auf einen Friedensplan in der Ukraine führte an den Goldmärkten zu einer Abkehr vom altbewährten Krisenschutz. Dies dürfte vor allem daran liegen, dass Ende Januar bereits der nächste Shutdown droht und geopolitische Risiken wohl auch in Zukunft die Finanzmärkte intensiv beschäftigen werden. Mit einer diesjährigen Wertsteigerung um 59 Prozent (USD) bzw. 42 Prozent (EUR) schlägt das gelbe Edelmetall DAX und Dow sowie den Bitcoin um Längen und gehört damit zu den Top-Anlageklassen.
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