Gold überwindet erstmals die Marke von 2.000 Euro
26. März 2024
Der Goldpreis befindet sich auf bestem Weg, in Dollar gerechnet den höchsten Monatsgewinn seit Oktober zu erzielen. Aktuell beläuft sich das Plus auf 6,5 Prozent (Stand: 26.03.24). Auf Eurobasis überwand das gelbe Edelmetall im März sogar die Marke von 2.000 Euro.
Aufwärtsdrang des Goldpreises ungebrochen
Mittlerweile kosten selbst die meisten Halbunzen-Goldmünzen mehr als 1.000 Euro. Viele Kapitalmarktexperten zeigten sich mit Blick auf die jüngste Rally des Goldpreises und die neuen Rekordhochs überrascht, schließlich markierten auch wichtige Aktienindizes neue Allzeithochs und auch der Bitcoin erzielte zur Monatsmitte mit mehr als 73.500 Dollar einen neuen Rekord. Rekordhohe Zuflüsse innerhalb von weniger als drei Monaten verzeichnete mit über 15 Milliarden Dollar der iShares Bitcoin Trust, der vom weltgrößten Vermögensverwalter BlackRock lanciert wurde.
An den Finanzmärkten sehen wir derzeit eine „Everything-Rally“, bei der die meisten Anlageklassen per Saldo stark gefragt sind. Selbst chinesischen Aktien, die in den vergangenen Jahren eindeutig enttäuscht hatten, gelang in den vergangenen Wochen ein starker Rebound. Doch den Chinesen wird auch ein starker Goldappetit nachgesagt. Allein die Schweiz hat in den Monaten Januar und Februar mehr als 130 Tonnen nach China exportiert. Seit Jahren erweist sich aber auch die chinesische Zentralbank als ausgesprochen goldhungrig. In der Zeit von 2003 bis 2009 stockte sie ihre Goldreserven laut Daten des World Gold Council heimlich, still und leise um 454,1 Tonnen auf – in den Jahren 2009 bis 2015 sogar um 604,3 Tonnen. Seither kletterten die Goldbestände der Chinesen um fast 587 Tonnen, so dass sie mit aktuell 2.245,3 Tonnen (hinter Russland) mittlerweile auf Rang 7 der Länder mit den größten Goldreserven rangieren.
Starkes Comeback der Terminspekulanten
Starken Rückenwind erfuhr das gelbe Edelmetall zudem von den Terminmärkten. Dort hat sich zum Beispiel die Anzahl offener Kontrakte (Open Interest) seit Ende Februar von 411.200 auf 535.050 Futures (+30,1 Prozent) erhöht. Zur Erinnerung: Ein Gold-Future bewegt – zumindest auf dem Papier – den Gegenwert von 100 Feinunzen Gold, so dass der oben erwähnte Anstieg des Open Interest einer Goldmenge von mehr als 385 Tonnen entspricht. Außerdem sind große Terminspekulanten (Non-Commercials) innerhalb weniger Wochen deutlich optimistischer geworden und haben ihre Netto-Long-Position (Optimismus überwiegt) von 141.600 auf 201.600 Futures (+42,4 Prozent) nach oben gefahren.
Relativ enttäuschend verlief im März hingegen der physische Handel von Goldbarren und -münzen sowie das Geschäft mit Gold-ETFs. Laut World Gold Council sind im Januar und Februar weltweit insgesamt rund 100 Tonnen aus dem ETF-Sektor abgeflossen. Doch im März scheint dieser „Aderlass“ abzuebben, schließlich belief sich das Minus in den ersten drei Wochen auf lediglich 11,5 Tonnen.
Fazit: Mag sein, dass wir aufgrund des hohen Goldpreises unter Timingaspekten derzeit nicht den optimalen Einstiegszeitpunkt sehen, grundsätzlich kann man das gelbe Edelmetall bei langfristigem Anlagehorizont aber stets als kaufenswert einstufen. Um das Timingrisiko zu reduzieren, hat sich übrigens ein Rezept als bestens bewährt – der Goldsparplan. Wer zum Beispiel im Januar 2000 monatlich 100 Euro in einen Goldsparplan investiert hätte, wäre heute im Besitz von mehr als 1,4 Kilogramm Gold im Wert von über 91.000 Euro.
AURIMENTUM FOLGEN