Gold bleibt ein absolutes Must-have-Investment
29. Juni 2023
Im Juni zeigt sich der Goldpreis den zweiten Monat in Folge schwächer. Gegenüber Ende Mai verbilligte sich das gelbe Edelmetall bislang zwar um fast drei Prozent, seit dem Jahreswechsel errechnet sich jedoch ein Plus von über vier Prozent.
Zinsängste versus Rezessionssorgen
Diverse Zinserhöhungen in wichtigen Industrieländern wie zum Beispiel Australien, Kanada, Großbritannien oder der Eurozone haben bei Gold zu einem weiteren Anstieg der Opportunitätskosten geführt. Die von Fed-Chef Jerome Powell „verordnete“ Zinspause in den USA vermochte dem Goldpreis hingegen keine positiven Impulse verleihen, zumal der Ton unter den US-Notenbankern seither wieder deutlich „falkenhafter“ geworden ist. Weil Gold konstruktionsbedingt keine regelmäßigen Zinseinnahmen bietet, führen steigende Zinsen in Kombination mit einem bei Goldbesitz verbundenem Zinsverzicht zu steigenden Opportunitätskosten, was der Anziehungskraft von Gold im Juni geschadet hat.
Bei dieser Argumentation sollten Anleger derzeit allerdings stets beachten, dass deutsche Bundesanleihen – unabhängig von ihrer verbleibenden Restlaufzeit – derzeit weit weniger bieten als die Inflation (-> negative Realzinsen), die im Mai mit 6,1 Prozent weiterhin deutlich höher als von der EZB erwünscht ausgefallen war. In den USA weisen Kurzläufer-Anleihen zwar positive Realzinsen aus, bei langen Laufzeiten ist dies aber weiterhin nicht der Fall. Diese sogenannte inverse Zinsstruktur gilt übrigens als relativ verlässlicher Indikator für eine bevorstehende Rezession. In der weltweit anerkannten Goldstudie „In Gold we Trust“, die in diesem Jahr den Titel „Showdown“ trägt, weisen die beiden Autoren Ronald Stöferle und Mark Valek darauf hin, dass der Leading Economic Index (LEI) ebenfalls vor einer Rezession warnt und seit 1960 jede der acht Wirtschaftsabschwünge korrekt vorhergesagt hat.
Interessante Umfragen veröffentlicht
In den vergangenen Wochen wurden zwei Umfragen zum Thema Gold veröffentlicht, deren Tenor sich als weiteres Kaufargument interpretieren lässt. So führte zum Beispiel das Meinungsforschungsinstitut Forsa eine repräsentative Umfrage unter mehr als 1.000 erwachsenen Bundesbürgern zum Thema „Langfristige Geldanlagen“ durch. Die Ergebnisse sprechen eindeutig für den Kauf von Gold, schließlich trauen 28 Prozent der Befragten auf Sicht von drei Jahren – verglichen mit anderen wichtigen Anlageklassen – Gold den höchsten Gewinn zu. Außerdem stufen sie den altbewährten Krisenschutz in besonders hohem Maße als gute Ergänzung und sichere Geldanlage ein. Für das gelbe Edelmetall spricht aber auch der Umstand, dass es verglichen mit anderen Vermögensanlagen in den Depots der Befragten noch als unterrepräsentiert anzusehen ist und somit über erheblichen Nachholbedarf verfügt.
Als hochinteressant kann man aber auch die Umfrage des World Gold Council unter 59 Notenbanken einstufen, die zum Thema Goldreserven befragt wurden. Diese hatte unter anderem zum Ergebnis, dass 71 Prozent der Umfrageteilnehmer mit einem Ausbau der weltweiten Goldreserven unter Notenbanken rechnen und immerhin 24 Prozent stellten sogar ein Aufstocken ihrer eigenen Goldbestände in Aussicht, während 72 Prozent keine Veränderungen und lediglich drei Prozent einen Abbau ihrer Goldreserven planen. Privatanleger sollten diesem Beispiel folgen und ihre Goldquote erhöhen oder zumindest beibehalten.
Fazit: Auf lange Sicht hat sich an den positiven Perspektiven des gelben Edelmetalls trotz dessen rückläufiger Tendenz im Grunde genommen nichts geändert. Die nachfolgend aufgeführte Tabelle liefert hierfür den besten Beweis.
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