Anhaltende Rekordlaune beim Goldpreis
30. September 2024
In diesem Jahr hat der Goldpreis bislang 29 Rekordhochs erzielt. Im September verteuerte sich die Krisenwährung um über sechs Prozent und weist nunmehr gegenüber dem Jahresultimo eine Performance in Höhe von 29,0 Prozent aus.
Wechsel in der US-Geldpolitik vollzogen
Normalerweise gelten bei Gold die Sommermonate als nicht sonderlich performanceträchtig. In diesem Jahr versagte jedoch die vermeintliche Gesetzmäßigkeit, schließlich verspürte Gold im Juli (+5,3 Prozent), August (+2,2 Prozent) und September (+6,1 Prozent) einen besonders starken Aufwärtsdrang. Besonders interessant: Das gelbe Edelmetall bewegt sich derzeit gegenüber wichtigen Reservewährungen in unmittelbarer Nähe zu den jeweiligen Rekordmarken. Weltweit vertrauen Geldanleger offensichtlich in besonders hohem Maße der wertstabilen und risikoarmen Währungsalternative für unsichere Zeiten.
Außerdem wechselte am 18. September die US-Notenbank Fed wieder einmal in den expansiven Modus und reduzierte die Leitzinsen um 50 Basispunkte (siehe Chart). Und der nächste Zinsschritt nach unten steht bereits vor der Tür. Derzeit zeigt das FedWatch-Tool des Terminbörsenbetreibers CME Group eine Wahrscheinlichkeit von 52,2 Prozent (47,8 Prozent) an, dass bei der nächsten Sitzung am 7. November eine Reduktion um 50 Basispunkte (25 Basispunkte) erfolgen wird.
Und die Tatsache, dass Notenbanken per Saldo mehr Gold kaufen als verkaufen, sagt ebenfalls viel über die Vertrauenswürdigkeit von herkömmlichem Fiat-Geld aus. Langfristiger Werterhalt wird seit Generationen eher Gold als Geld zugestanden. Eine überraschende Zinssenkung gab es in diesem Monat auch in China zu beobachten. Außerdem kündigten die chinesischen Machthaber an, neue Schulden für Konjunkturpakete aufzunehmen. Seit Jahrzehnten reagieren staatliche Institutionen stets mit denselben Rezepten auf wirtschaftliche Schwächephasen – Schulden machen und Zinsen senken. Ob dies dauerhaft funktionieren wird, bleibt abzuwarten.
Mit dem Kauf von Gold erwirbt man gewissermaßen einen Allroundschutz für Krisen jeglicher Art und die durch Inflation vorprogrammierte Geldentwertung. Bei Gold scheint nach der jüngsten Rekordfahrt dessen einziges Risiko im Timingrisiko zu bestehen. In den vergangenen zwölf Monaten fielen technische Korrekturen allerdings relativ gering aus und dauerten nicht sonderlich lange. Bei einer vom Informationsportal gold.de im Jahr 2023 durchgeführten repräsentativen Befragung der deutschen Bevölkerung stellte sich u.a. heraus, dass 12,6 Prozent der Befragten einmal pro Jahr Goldmünzen bzw. -barren kaufen, während 16,0 Prozent solche Goldinvestments seltener als einmal jährlich tätigen. Besonders interessant: 48,4 Prozent haben demnach noch nie Gold gekauft, was auf ein beträchtliches Nachholpotenzial schließen lässt.
Banken revidieren ihre Kursziele für Gold nach oben
Die rasante Rally des Goldpreises haben mittlerweile einige Analysten großer Bankhäuser genutzt, um ihre Prognose für das gelbe Edelmetall nach oben zu revidieren. Die Analysten der UBS rechnen z.B. bis Mitte 2025 mit einem Anstieg auf 2.700 Dollar, während Goldman Sachs das Erreichen dieses Kursziels bereits für Anfang 2025 in Aussicht stellt. Die ING prognostiziert für das kommende Jahr einen durchschnittlichen Goldpreis von 2.700 US-Dollar. Eine ausgesprochen optimistische Prognose liefert hingegen die US-Investmentbank Citi Research, die bis Mitte 2025 sogar einen Anstieg auf 3.000 Dollar für wahrscheinlich hält.
Fazit:
Die Weisheit „Wer Gold hat, hat immer Geld“ scheint mehr denn je ihre Gültigkeit zu bewahren – und daran dürfte sich auch wenig ändern. Deshalb macht es Sinn, nicht benötigtes Geld in Gold einzutauschen, schließlich steht das gelbe Edelmetall vor allem für zwei Dinge: Beständigkeit und Werthaltigkeit.
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