Gold erzielt neues Rekordhoch bei 2.654 Euro
30. Januar 2025
Das gelbe Edelmetall startet mit robuster Tendenz ins neue Handelsjahr und markierte im Januar sogar ein neues Rekordhoch in Höhe von 2.654 Euro. Das alte Dollar-Allzeithoch wurde Ende Oktober bei 2.790 Dollar markiert.
Krisenmodus dürfte weiter anhalten
Am 20. Januar erfolgte die Amtsübernahme von Donald Trump als neuer US-Präsident. Nun darf man gespannt sein, wie sich der Goldpreis während seiner zweiten Amtszeit entwickeln wird. Während der ersten Präsidentschaft (2017 bis 2021) verteuerte sich die Krisenwährung Gold um fast 55 Prozent. Das Trump-Regierungsteam kann man mit der Bezeichnung „unkalkulierbares Risiko“ besonders treffend beschreiben, schließlich besteht dieses größtenteils aus Hardlinern und unerfahrenen Polit-Neulingen, die sich in erster Linie durch ihre starke Trump-Treue auszeichnen.
Mit seinen Gebietsansprüchen auf den Panamakanal und die autonome Region Grönland, die völkerrechtlich zu Dänemark gehört, sowie den angedrohten Zöllen gegen wichtige Handelspartner hat er aufgezeigt, was den Rest der Welt erwartet. Es ist davon auszugehen, dass sich durch ihn die geopolitische Lage tendenziell verschärfen wird. Vor diesem Hintergrund mag man das Risiko einer markanten Goldpreisschwäche – abgesehen von technischen Korrekturphasen – als vernachlässigbar einstufen.
Laut betriebswirtschaftlicher Theorien führen hohe Zölle normalerweise zu einem Anstieg der Inflation. Trump versucht, diese Gesetzmäßigkeit durch das massive Fördern fossiler Energieträger und den dadurch erhofften Preisrutsch zu verhindern, da er im Wahlkampf ein Absenken der Inflation versprochen hat. Ob er den Kampf gegen steigende Lebenshaltungskosten gewinnen wird, bleibt abzuwarten und darf durchaus bezweifelt werden. Auf ein anderes Wahlversprechen kann er deutlich stärker einwirken – die Reduktion der Staatsausgaben. Aber auch hier lauern Risiken, schließlich müssen die Ausgabenkürzungen höher ausfallen als etwaige Steuerausfälle, die aufgrund der angekündigten Steuersenkungen entstehen könnten. Nur zur Erinnerung: Während seiner ersten Amtszeit sind die Staatschulden von 19,9 Billionen auf 27,8 Billionen Dollar (+39,7 Prozent) gestiegen. Aktuell beläuft sich der Schuldenberg sogar auf 36,2 Billionen Dollar (s. Grafik).
Der Besitz von Gold macht immer Sinn
Dies alles darf natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass es noch weitere wichtige Einflussfaktoren auf den Goldpreis gibt. Notenbanken können bspw. über ihre Zinspolitik für tendenziell gute oder eher schlechte Stimmung an den Goldmärkten sorgen. Eine große Rolle spielt bei Notenbanken aber auch die Entwicklung ihrer Goldreserven. Seit dem Jahr 2010 gab es hier weltweit ein Aufstocken der Goldreserven um mehr als 8.500 Tonnen zu beobachten. Viel Gold wird auch im ETF-Marktsegment bewegt. Deren Goldbestände können sich durch starke Goldkäufe erhöhen oder bei massiven Verkäufen sinken.
Last, but not least: Als größtes Marktsegment gilt seit vielen Jahren die Schmuckbranche, die von den beiden weltweit bevölkerungsreichsten Ländern China und Indien dominiert wird. Eine schwache Konjunktur kann hier zu einem mehr oder weniger starken Nachfrageeinbruch sorgen.
Fazit
Die gegenwärtige Nachrichtenlage sollte man als ganz normales Marktrauschen interpretieren, die für den Goldpreis kein größeres Risiko darstellt. Regelmäßige Goldkäufe – insbesondere während technischer Korrekturphasen – haben sich in der Vergangenheit stets als gute Entscheidung, schließlich vertrauen selbst Notenbanken in verstärktem Maße auf den „sicheren Hafen“ Gold – wenn das kein Omen ist!
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