Gold mit guter Chance auf „Prädikats-Jahrgang“
19. Dezember 2024
Trotz der seit Anfang November zu beobachtenden „Konditionsschwäche“ können Goldbesitzer auf ein ausgesprochen performanceträchtiges Jahr zurückblicken – sowohl auf Dollarbasis (+27,9 Prozent) als auch in Euro gerechnet (+34,7 Prozent).
Goldpreis verzeichnet Aufwärtstrend auf breiter Front
Noch höhere Wertzuwächse waren letztmals im Jahr 2010 (siehe Tabelle) registriert worden. Ein Besuch der Website goldprice.org zeigt auf, dass die altbewährte Krisenwährung insbesondere auf lange Sicht überzeugt hat. In den vergangenen 15 Jahren waren beim Vergleich mit wichtigen Währungen rote Vorzeichen nämlich relativ selten. Und ein Aspekt hat seither verstärkt an Bedeutung gewonnen: Während Goldmünzen und -barren frei von Kontrahentenrisiken sind, seit mehreren tausend Jahren noch nie einen Totalverlust erlitten haben und sich nahezu auf der ganzen Welt handeln lassen, mehren sich bei herkömmlichen Fiat-Währungen derzeit die „Kassandra-Rufe“.
Jüngste Drohungen Trumps könnten in den USA erneut zu einem sogenannten „Shutdown“ (Stillstand der Regierungsgeschäfte) führen. Seit 1976 gab es bereits mehr als 20mal ein solches Negativ-Event zu vermelden – den mit 35 Tage längsten übrigens während der ersten Amtszeit von Donald Trump. Obwohl sich die Weltleitwährung Dollar 2024 ausgesprochen robust präsentiert hat, fällt deren langfristige Perspektive aus den folgenden Gründen allerdings eher düster aus.
Erstens: Insbesondere BRICS-Staaten machen keinen Hehl daraus, die US-Währung schwächen und alternative Zahlungssysteme für den internationalen Handel entwickeln zu wollen. Zweitens: Wenig Grund zu Optimismus liefern der wachsende Berg an US-Staatsschulden sowie die negativen Daten zum US-Staatshaushalt. Drittens: Die Rückkehr von Inflationssorgen – diesseits wie jenseits des Atlantiks – sprechen eindeutig für den Besitz von Gold in physischer Form.
Investoren, Spekulanten und Notenbanken kaufen
Für die diesjährige Kursrally des Goldpreises waren laut World of Gold Council vor allem drei Marktsegmente verantwortlich: die Terminmärkte, der ETF-Sektor sowie internationale Notenbanken. Letztere haben in den ersten neun Monaten ihre Goldreserven immerhin um 623 Tonnen aufgestockt. Damit belaufen sich deren Nettokäufe seit 2010 auf mehr als 8.400 Tonnen. Als Vertrauensbeweis für Gold kann man aber auch den Umstand werten, dass europäische Zentralbanken sowie die Fed ihr Gold als haltenswert einstufen. Außerdem wechselten sie in diesem Jahr wieder in den Zinssenkungsmodus. Diesen Sachverhalt kann man auch folgendermaßen interpretieren: Erhält man für eine bestimmte Währung niedrigere Zinsen oder muss für Kredite weniger bezahlen, deutet dies im Grunde genommen auch auf eine nachlassende Wertschätzung dieser Währung hin.
Fazit
Die Aussicht auf sinkende Zinsen in Kombination mit der Befürchtung einer beschleunigten Inflation erhöhen die Attraktivität eine Goldinvestments. In Phasen negativer Realzinsen (Inflation > Anleiherenditen) vertrauten verunsicherte Anleger in der Vergangenheit häufig auf den altbewährten Inflationsschutz – Gold. Für anhaltendes Kaufinteresse dürften (leider) weiterhin geopolitische Risiken sorgen und mit der Amtsübernahme von Donald Trump könnten sich diese eher verstärken als in Luft auflösen. Einige bedeutende US-Investmentbanken wie Goldman Sachs, Bank of America und Macquarie halten 2025 beim Goldpreis übrigens ein Überwinden der Marke von 3.000 Dollar für möglich.
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