Die Zyklen des Goldes

13. Dezember 2017

Jahrelang haben die großen Notenbanken der Welt die Geldbasis enorm aufgebläht. Ein Blick auf die Geschichte zeigt, dass bisher immer die Inflation folgte.

Am Golde hängt, zum Gold drängt doch alles. Johann Wolfgang von Goethe schrieb diese Zeilen 1808 – also in einer Zeit, in der Geld und Gold aneinander gekoppelt waren. Bezahlt wurde mit Goldmünzen. Papiergeld, das etwas auf sich hielt, war mit Gold gedeckt. So hielt die Bank of England im Bank Charter Act von 1844 fest, dass nur dann Banknoten ausgegeben werden dürfen, wenn sie zu 100 Prozent durch Gold oder Staatsanleihen gedeckt waren.

In wirtschaftlich und politisch stabilen Phasen stellte der Goldstandard kein Problem dar. In Krisen- und Kriegszeiten wurde allerdings der Goldstandard für die Regierungen zur Goldfessel. Die Möglichkeit, Geld zu drucken und die Staatsausgaben zu erhöhen, war dadurch begrenzt. Dies zeigte sich auch in der Weltwirtschaftskrise, die 1929 begann. Franklin Delano Roosevelt, ab 1932 US-Präsident, bekämpfte die Krise mit einer Geldschwemme. Im April 1933 setzte er die Goldkonvertibilität aus und verbot den privaten Goldbesitz. Die US-Bürger mussten ihr Gold beim Staat abgeben und erhielten dafür 20,67 US-Dollar pro Feinunze.

Kaum war das Gold abgegeben, wertete die US-Regierung den US-Dollar auf 35 US-Dollar pro Feinunze ab. Die Notenbank konnte damit Geld drucken. Die Geldbasis, also das Geldangebot der Notenbank, stieg entsprechend von 1934 bis 1936 deutlich an. Die Geschäftsbanken fassten vertrauen und gaben Kredit. Der Kredit sorgte für Nachfrage. Das über Kredit geschöpfte Geld floss wieder an die US-Banken zurück – die Geldmenge wuchs. Als die US-Notenbank 1937 aus Furcht vor Inflation die Geldbasis verringerte, kam es erneut zur Krise. Der 2. Weltkrieg sorgte für eine neue Öffnung der Geldschleusen. Die Krise endete, die Inflation zog an.

Ein Blick auf heute

Im Jahr 2008 kam es zu einer Finanz- und Wirtschaftskrise, die zu einer Weltwirtschaftskrise zu werden drohte. Fast die Hälfte der Länder, darunter die führenden Industrienationen, rutschten in die Rezession. Panik griff um sich. Die Banken gaben keine neuen Kredite, die Geldschöpfung über Kredit stockte. Die Geldmenge M2 – definiert als Bargeld, Sichteinlagen sowie Spar- und Termineinlagen – drohte zu schrumpfen. Die Erinnerung an die Entwicklung nach 1929 sorgte dafür, dass die Notenbanken ihr Geldangebot kräftig ausdehnten.

Zudem hatte die US-Notenbank vor Augen, dass die Ausdehnung der Geldbasis von 1934 bis 1936 nicht ausreichend war, um die Krise endgültig zu beenden. Klotzen statt kleckern lautete daher das Motto. Die Fed verdoppelte fast ihre durchschnittliche Geldbasis von 2008 auf 2009. Die EZB folgte dem Beispiel der Federal Reserve von 2008 bis 2010 noch zögerlich, warf aber ab 2011 ihre Bedenken über Bord und flutete die Wirtschaft ebenfalls mit Geld. Die bereite Geldmenge (M2), also das Geldangebot der Notenbank und der Geschäftsbanken, begann wieder zu steigen.

chart gold

Geld und Inflation

In der Weltwirtschaftskrise und im 2. Weltkrieg weitete die US-Notenbank die Geldbasis deutlich aus. Die Folge war Inflation. Das fand in der Finanz- und Wirtschaftskrise, die 2008 begann, seine Wiederholung. Auch diesmal dürfte Inflation folgen.

Wachsende Geldmengen

Derzeit wächst die Geldmenge M2 in den USA als auch in der Eurozone um rund fünf Prozent. Die Inflation liegt in beiden Regionen weit unter dem Geldmengenwachstum. Das ist mit darauf zurückzuführen, dass Unternehmen und Konsumenten nach der Krisenerfahrung noch ihr Geld zusammenhalten. Ein Blick auf unseren Chart zeigt jedoch, dass auf kräftige Geldmengenausweitungen in der Vergangenheit eine Inflation nachfolgte.

Zusätzliche Gefahr geht von der enormen Geldbasis, also dem Geldangebot der Notenbank, aus. Sie gibt den Geschäftsbanken einen großen Spielraum für eine Schöpfung von Geld über Kredite. Die Geldmenge M2 könnte damit in Zukunft noch stärker wachsen. Dies lässt daran zweifeln, dass die Inflation endgültig besiegt ist. Vielmehr besteht die Gefahr der Rückkehr. Aufgrund der gewaltigen Geldbasis, die in den Vorjahren geschaffen wurde, könnte die Inflation eher kräftig ausfallen und dauerhaft anhalten. Schutz dagegen bietet Gold.

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